Das unvorhersehbare prognostizieren und Geld auf das Ergebnis setzen, von dieser Faszination fühlen sich die Menschen seit jeher angezogen. Tausende von Jahren reicht die Geschichte des Glücksspiels zurück, wobei es möglich ist, verblüffende Parallelen zwischen den Glücksspielen der alten Griechen und den heutigen Milliarden schweren Ligen des eSports oder zu den Glücksspielen in den (online) Spielbanken.
Die Geschichte des Glücksspiels ist eng mit derer der Menschen verbunden. Doch egal wie weit in die Vergangenheit zurückgeblickt wird, es gibt zahlreiche Hinweise darauf, dass das Glücksspiel als Sünde angesehen wird.
Glücksspiel „Eine schwere Sünde“
in den deutschen Spielhallen sind vor allem junge Männer angetroffen, die an den Automaten spielen, aber sie spielen auch gern an den Online Spielautomaten und so völlig anonym. Viele von ihnen sind Muslime und dabei ist das Glücksspiel eigentlich im Islam verboten.
Im Islam liegt der Schwerpunkt stark auf dem Monotheismus. Dieser lehrt, dass es nur einen Gott gibt und dass der Prophet Muhammed sein Gesandter ist. Mit über 1,8 Milliarden Anhängern ist es die zweitgrößte Religion und zugleich die jüngste der wichtigsten Weltreligionen. Offiziell begann der Islam im Jahr 610 v. Chr., als der Prophet Muhammad eine Offenbarung von Gott erhielt. Diese wurde später im Koran niedergeschrieben.
Vom Islam wird das Glücksspiel aufs Schärfste verurteilt. Es gibt zwei Arten von Taten in dieser Religion: der „Haram“, die Sünde und der „Halal“ das Rechtmäßige. Glücksspiel ist laut des Korans haram und wird nach dem islamischen Recht streng bestraft. Während der Prophet und seine Anhänger sich gegen alle Formen des Glücksspiels aussprechen, wird von Muhammad im Sunan Abu Dawud erwähnt, dass es zwei akzeptable Glücksspielformen gibt:
„Erlaubt sind Wetten für Rennkamele oder Pferde sowie für das Schießen von Pfeilen.“
Gegenüber diese Formen des Glücksspiels war Mohammed tolerant, denn sie halfen den muslimischen Armeen, ihre Stärke auszuweiten. Allerdings verurteilt der Islam das Glücksspiel, da es sich dabei um einen Weg handelt, Geld anderer einzunehmen. Aus diesem Grund ist es unehrenhaft, durch Glücksspielgeld zu gewinnen.
Das Christentum und das Glücksspiel
Beim Christentum handelt es sich wie beim Islam meine monotheistische Religion. Diese basiert auf den Lehren Jesu, während die Wurzeln im hellenistischen Judentum und im jüdischen Messianismus des 1. Jahrhunderts n. Chr. zu finden sind. Selbst wenn in der Bibel nichts über das Glücksspiel zu finden ist und auch Jesus niemals dieses Thema anschnitt, so war die Kirche bis zur Reformation nicht gut darauf zu sprechen. Besser gesagt die Kirche stand dem Glücksspiel kritisch gegenüber und sah dieses als sündig und verwerflich an. Auch im christlichen Glauben wurde die Natur des Glücksspiels, der Geldgewinn auf Kosten anderer als Widerspruch zu der Warnung der Bibel angesehen, sich vor jeder Art von Gier zu schützen.
Wird in der Bibel das Glücksspiel „verteufelt“?
Unter der Nummer 2413 des katholischen Katechismus steht:
„Glücksspiele (wie Kartenspiele) oder Wetten verstoßen an und für sich nicht gegen die Gerechtigkeit. Sie werden jedoch dann sittlich unzulässig, wenn sie jemand um das bringen, was er zu seinem und anderer Menschen Lebensunterhalt braucht. Die Spielleidenschaft droht den Spieler zu versklaven.“
Im römisch-katholischen Glauben hat der katholische Katechismus die Funktion der Unterweisung, aber ist nicht Bestandteil der Bibel. Eben über diese wortwörtliche Bezeichnung oder Ähnliches ist nichts in der Bibel zu finden. Wohl aber gibt es andere Indizien, die dem gläubigen Christen als Wegweiser dienlich sein können.
Da in der heutigen Zeit das Glücksspiel zu jeder Zeit zum Greifen nah ist und immer mehr virtuelle Spielbanken ihre virtuellen Pforten öffnen, kann sicherlich ein Blick in die Heilige Schrift hilfreich sein, um seinen Weg mit oder ohne die Bibel zu beschreiten.
Die gefährlichen Folgen des Glücksspiels
Im ersten Brief von Paulus an Timotheus (6:17) findet sich folgende Stelle:
„Gib denen, die reich sind im gegenwärtigen System der Dinge, Weisung, nicht hochmütig zu seine und ihre Hoffnung nicht auf unsicheren Reichtum zu setzen, sondern auf Gott, der uns alle Dinge reichlich darbietet zum Genuss.“
Geht man danach, dann wird der Glücksspielgewinn als „unsicherer Reichtum“ bezeichnet und nur wenige Zeilen darueber heißt es:
„Die aber, die entschlossen sind, reich zu werden, fallen in Versuchung und in eine Schlinge und in viele unsinnige und schädliche Begierden, die die Menschen in Vernichtung und Verderben stürzen.“
Der Wunsch, mit dem Glücksspiel reich zu werden, wird somit gleichgesetzt mit einer fast schon dämonischen Begierde, die aber dem Menschen zu keiner Zeit Zufriedenheit schenken wird.
Fazit ist, dass es zahlreiche Indizien dafuer gibt, dass in bereits zu diesen Zeiten vor der Spielsucht gewarnt oder besser auf diese hingewiesen wurde. Kurz gesagt, für einen gläubigen Christen kommt das Glücksspiel nicht infrage. Die Idee des Glücks, das Geld einbringt und die Annahme, das dieses mit dem Verlust eines anderen gleichzusetzen ist sowie die Idee, dass der Gläubige ins Verderben stürzen wird, weist darauf hin, dass die Religionen bzw. die Bibel und der Koran das Glücksspiel sehr wohl verurteilen. Doch wie der Gläubige es selbst mit dem Glücksspiel hält, das muss er für sich selbst entscheiden.